Dokument: Upload05_Schulprogramm_Auszug.pdf
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5.3 Umwelterziehung Umweltschutz steht im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Schlagworte wie Treibhauseffekt, Klimakatastrophe und Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre haben ihren festen Platz in den Medien. Wir wissen, dass die Weltvorräte der Primärenergieträger Gas, Kohle, Uran und Öl endlich sind. Immer tiefere Eingriffe in die Natur sind notwendig, um neue Vorkommen zu erschließen. Bei Energieumwandlungen wird der Lebensraum von Flora und Fauna durch Abwärme, Schadstoffemissionen und Emissionen klimarelevanter Gase immer stärker beeinflusst. Der verschwenderische Umgang mit Energie, Trinkwasser, die zunehmende Wasserverschmutzung und wachsende Abfallberge der Konsumgesellschaft führen zu schwer lösbaren ökologischen Problemen. Ziele Am Gymnasium Schloß Neuhaus werden bezüglich der Umwelterziehung folgende Ziele verfolgt: |
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Vermittlung von Wissen |
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Förderung des Problembewusstseins |
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Motivation der Schülerinnen und Schüler, sich aktiv mit der Thematik auseinanderzusetzen |
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Maßnahmen Bei der unterrichtlichen Umsetzung dieser Ziele spielen die besonderen Standortfaktoren unserer Schule eine wichtige Rolle: Auf einer Halbinsel zwischen Lippe und Alme im Bereich der von diesen Flüssen mitgeprägten Auelandschaften gelegen lassen sich ökologische bzw. umweltrelevante Themen "vor Ort" studieren. Das Naturkundemuseum neben der Schule mit wechselnden Wanderausstellungen, ein Blockheizkraftwerk als Beispiel innovativer Technik zur Energieerzeugung im Schulgebäude, Photovoltaik-Anlagen und Sonnenkollektoren auf dem Dach von Schule und Turnhalle fördern den Erkenntnisprozess durch Realbegegnungen. Umwelterziehung muss dazu führen, dass Schüler ihre eigenen Ansprüche und Verhaltensweisen selbstkritisch beobachten und sich ihre Einsichten im eigenen Handlungsbereich entsprechend ändern. Die Ausbildung von Handlungskompetenz im persönlichen Einfluss- und Entscheidungsbereich ist daher von großer Bedeutung. Der auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 formulierte Grundsatz "Global denken, lokal handeln" wird auch am Gymnasium Schloß Neuhaus im Rahmen eines pädagogischen Gesamtkonzepts "Umweltverträgliche Schule" ernst genommen: Seit Beginn des Schuljahres 1997/98 wird die getrennte Müllsammlung durchgeführt. Unnötige Stromkosten werden vermieden und während der Heizphase wird der Heizenergiebedarf durch richtiges Lüften optimiert. Darüber hinaus sind Schüler und Lehrer bemüht, im Sinne einer umweltverträglichen Schule weitere Schwachstellen zu beseitigen. Und nicht zuletzt werden die im Rahmen der Umwelterziehung an unserer Schule gewonnenen Kenntnisse, Einsichten und Verhaltensweisen auch in der Privatsphäre aller Beteiligten ihren Niederschlag finden. Umwelterziehung ist zusammenhängendes Lernen über einzelne Fächer und Jahrgangsstufen hinaus. Durch fächerübergreifenden Unterricht mit jeweils einem Leitfach werden spezielle Themen in einzelnen Jahrgangsstufen behandelt, wobei Ergebnisse aufeinander aufbauen können und der Schüler in einem fortlaufenden Erkenntnisprozess von einer Jahrgangsstufe zur anderen geführt wird. Das folgende Modell eines Curriculums "Umwelterziehung" spiegelt den aktuellen Diskussionsstand wider: |
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Über die Integration von Aspekten der Umwelterziehung in den Unterricht hinaus arbeitet die Wetter-AG am GSN mit dem NASA-Education-Programm und dem Weltumweltprojekt GLOBE zusammen. Das bedeutet, dass eine große Zahl von Kontakten im In- und Ausland gepflegt und ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang werden aktuelle Fragen der Veränderung des Weltklimas thematisiert, im Nahraum im Zusammenhang mit kontinuierlicher Datenmessung und Beobachtung der Atmosphäre und der Pflanzen des Parkgeländes. Die Ergebnisse werden in Kooperation mit anderen Schulen bearbeitet und unter naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Aspekten betrachtet. Die Projekte verwenden Englisch, Deutsch und z.T. Französisch als Verkehrssprachen, die Kooperationen werden meistens online durchgeführt. Ergebnis der jahrelangen Zusammenarbeit mit GLOBE und auch weiteren umweltorientierten außerschulischen Lernorten (Biologische Stationen, Lippesee-Gesellschaft, Museum für Naturkunde Paderborn, Universität Paderborn) ist ein imalehrpfad, der mit Lerntafeln, einem Aufgabenbaukasten für unterschiedliche Jahrgänge und einem Angebot mit ergänzenden Materialien durch das Schulgelände und durch den Schlosspark in Schloss Neuhaus führt und auch online abzurufen ist. Der Lehrpfad kann in Englisch oder Französisch eingesetzt werden und entspricht daher auch in dieser Hinsicht der Zielsetzung des GSN, Schülern durch ein umfassendes Bildungsangebot Orientierungshilfen in einer globalisierten und multimedial kommunizierenden Welt zu bieten. Er wurde als interessante Anregung bereits von französischen Schulen und von der GLOBE-Website übernommen. Er ist mit der Unterstützung des Bundesumweltministeriums entstanden und hat auch Anerkennung beim Bundesumweltwettbewerb erhalten. Bei der Beteiligung der Schule am GLOBE-Projekt werden am GSN regelmäßig Umweltindikatoren über eine Datenmaske auf einen Zentralserver in den USA gelegt. Zusammen mit etwa 30 000 Schulen weltweit erarbeitet man dort ein Weltklimabild; die Daten sind jederzeit öffentlic einzusehen. Darüber hinaus kann sowohl mit beteiligten Wissenschaftlern als auch mit anderen Schülern kommuniziert werden. Zudem werden ausgewählte Forschungsfragen in Großprojekten mit Hilfe der von den Schülern erhobenen Daten bearbeitet. Mit der Teilnahme an der Cloudsat/Calipso-Mission des NASA-Education-Programmes ,deren Ziel die Erforschung der Wolken (Form, Feuchtigkeitsfreigabe, Aerosole) ist, wird am GSN ein drittes Projekt der bilingualen multimedialen Umwelterziehung durchgeführt. Auch hier werden Schüler zu folgenden Aktivitäten angehalten: |
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regelmäßige Erhebung von Daten (Wolkenbeobachtung) und Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Wolkenbildes |
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englischsprachiger Kontakt weltweit |
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multimediale Aktivitäten. |
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Auch bei diesem Projekt hat sich eine europäische Kooperationsgruppe zusammengefunden (nur eine Schule liegt in den USA) und es wird ein Comeniusprojekt für die Jahre 2012 – 2014 geplant. Die regelmäßige Beteiligung an der Earthkam Mission der ISS ermöglicht den Schülern in englischer Sprache topographisches Training und thematische Erfassung von Erscheinungsformen der Umweltentwicklung. Die Schüler nahmen bisher koordinatengenau Fotos aus der Raumstation auf und analysieren sie. Zudem können sie auf thematisch geordnete Satellitenbildatlanten zurückgreifen. Da aktuell die Möglichkeit nicht mehr besteht, die Earthkam der ISS zu verwenden, nutzt man am GSN das neue Angebot des NASA-Education- Service , eine "Moonkam" einzusetzen. Die genannten Projekte enthalten interessante Aspekte für alle Jahrgangsstufen. Sie werden von Seiten des NASA-Education-Programms bis zur Jahrgangsstufe 12 angeboten. Am GSN sind bisher hauptsächlich Schüler der Jahrgangsstufen 5--9 beteiligt, zeitweise weisen Oberstufenschüler die kleineren Schüler zu Beginn des Schuljahres ein. Die Fächer Englisch und Französisch, die naturwissenschaftlichen Fächer, die Fächer Erdkunde und - im aktuellen Comeniusprojekt - auch die Sozialwissenschaften können aktiv mitarbeiten und Ergebnisse in den regulären Unterricht einbinden. Die Moonkam Mission und die Cloudsat/Calipso-Mission und vor allem GLOBE sind mit der ESA im Kontakt und es gibt aktuelle Bestrebungen, die Bereiche bei NASA und ESA, die sich mit Entwicklung von Unterrichtsprogrammen befassen, in Zukunft enger miteinander zu verknüpfen. So ist ein Netzwerk aus lokalen und internationalen Kooperationspartnern entstanden, die jeder in ihrem eigenen Bereich und zugleich in aktivem Kontakt mit allen Beteiligten an der Erforschung aktueller Aspekte der Umweltentwicklung beteiligt sind und sich um die Umsetzung der Ergebnisse bemühen. Fragen der nachhaltigen Entwicklungen in unserer Umwelt , die wir am Gymnasium Schloss Neuhaus in diesen Projekten im Nahraum untersuchen und zugleich im Sinn einer weltweiten Verantwortung betrachten, werden unter naturwissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen und internationalen Aspekten bearbeitet mit dem Ziel, die Schüler zu verantwortlichem, kenntnisreichem und nachhaltigem Handeln in einer globalisierten Welt zu führen. Viele Aktivitäten werden inzwischen im Projekt "GSN invents Future" gebündelt, das im Rahmen der Kampagne "Schule der Zukunft" entstanden ist und verschiedene Arbeitsbereiche miteinander verbindet. In diesem Zusammenhang ist auch die jährliche Umweltkonferenz mit allen an der Umwelterziehung beteiligten Partnern ins Leben gerufen worden, in der Ergebnisse evaluiert, Zielbestimmungen präzisiert und Dokumentationsprozesse abgestimmt werden. |
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